Erfassung der Krankheitslast und der Bedürfnisse von Patient*innen

Zu verstehen, wie sich eine Krankheit auf das Leben eines Menschen auswirkt, hilft Mediziner*innen, gemeinsam mit ihren Patient*innen Behandlungsziele festzulegen und beispielsweise unterstützende Behandlungsoptionen anzubieten, die über medizinische Hautpflege und Medikamente hinausgehen (z. B. Patientenaufklärung, Selbsthilfegruppen, Psychotherapie). Auf dieser Seite können Sie sich über unsere verschiedenen Projekte zum Thema Krankheitslast und Patientenbedürfnisse informieren.

assessment

Laufende Projekte:

Hintergrund: Ein zentrales Thema der menschenorientierten Gesundheitsversorgung ist es, die Bedürfnisse der Patient*innen frühzeitig zu erkennen und eine kumulative Krankheitslast und irreversible Schäden im Lebenslauf der Patient*innen zu vermeiden. Solche Schäden können sich aus Beeinträchtigungen der Lebensqualität, verringerten persönlichen und beruflichen Chancen ("verpasste Lebenschancen") und einem hohen Maß an Stigmatisierung ergeben. Trotz der drastischen Zunahme verfügbarer wirksamer Medikamente für die Behandlung der mittelschweren bis schweren Psoriasis besteht bei einer großen Zahl von Patient*innen nach wie vor ein ungedeckter Bedarf, selbst wenn keine aktuellen Hautläsionen vorhanden sind.

 

Zielsetzung:

  • Untersuchung des potenziellen ungedeckten Bedarfs von Personen mit Psoriasis.

  • Analyse des aktuellen Grads der Krankheitslast und der kumulativen Beeinträchtigung im Lebensverlauf (CLCI).

  • Bewertung der retrospektiven (lebenslangen) CLCI sowie der Risikofaktoren für zukünftige CLCI.

  • Identifizierung der Zielgruppe und des Versorgungsbedarfs für zusätzliche biologische Komponenten wie Bimekizumab in der deutschen Gesundheitsversorgung für Psoriasis und Berücksichtigung der Medikamentensicherheit.

 

Studiendesign:

  • Systematische Literaturübersicht

  • Routinedatenanalyse

  • Prospektive Studie

 

Zielgruppe: Patient*innen mit Psoriasis

 

Sponsor: UCB 

 

Laufzeit: Dezember 2021 – Februar 2023

Abgeschlossene Projekte:

Hintergrund: Patient*innen mit atopischer Dermatitis berichten häufig über körperliche Beeinträchtigungen wie Juckreiz, Schmerzen, trockene Haut und das Bedürfnis, sich zu kratzen, aber auch über Schlafstörungen, Ängste, depressive Verstimmungen, empfundene Stigmatisierung und Hoffnungslosigkeit. Somit stellt die atopische Dermatitis für die Betroffenen eine emotionale, soziale und körperliche Belastung dar. Die Auswirkungen der topischen Basistherapie auf das soziale Wohlbefinden von Menschen mit atopischer Dermatitis und das Gefühl der Stigmatisierung sind bislang kaum untersucht.

 

Zielsetzung:

  • Charakterisierung der psychosozialen Auswirkungen verschiedener Krankheitsschweregrade der atopischen Dermatitis unter besonderer Berücksichtigung des sozialen Wohlbefindens und der Stigmatisierung.

  • Analyse der Auswirkungen der Hautpflege mit AtopiControl Lotion auf diese gesundheitsbezogenen Endpunkte. 

 

Studiendesign: Beobachtungsstudie

 

Zielgruppe: Patient*innen mit atopischer Dermatitis, die eine topische Behandlung mit AtopiControl Lotion erhalten und eine Kontrollgruppe, die keine topische Behandlung erhält (n = 79)

 

Sponsor: Beiersdorf AG

 

Abgeschlossen: 2021

Hintergrund: Trockene Haut (Xerosis cutis) ist ein sehr häufiges Symptom in der Allgemeinbevölkerung und insbesondere bei Personen mit Hautkrankheiten. In schwereren Fällen stellt sie eine erhebliche Belastung durch das Gefühl von Trockenheit, Juckreiz oder Brennen dar, aber auch durch ihre Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen (Ablehnung, Stigmatisierung, soziale Isolation) und das psychische Wohlbefinden (Schlafstörungen, Körperbild, Angstzustände).

 

Zielsetzung:

  • Charakterisierung der Krankheitslast von Personen mit und ohne Xerosis cutis und deren Zusammenhang mit einem breiten Spektrum psychosozialer Variablen aus Sicht der Patient*innen (Lebensqualität, wahrgenommene Stigmatisierung, dysmorphe Körperwahrnehmung und Ängste).

  • Evaluierung der Auswirkungen einer kurzen ärztlichen Schulung/Anweisung zur Verwendung von Hautpflegeprodukten auf die oben genannten Ergebnisse.

 

Studiendesign: Querschnittsstudie

 

Zielgruppe:

  • Personen mit atopischer Dermatitis und Xerosis cutis

  • Personen nur mit Xerosis cutis

  • Personen ohne Xerosis cutis (n = 127)

 

Sponsor: Beiersdorf AG

 

Abgeschlossen: 2020 

 

Publikationen:

Exploring the burden of xerosis cutis and the impact of dermatological skin care from patient's perspective

Hintergrund: Chronischer Pruritus (Juckreiz) ist bei Patienten mit Schuppenflechte weit verbreitet und führt oft zu einem hohen Maß an Stress und einem Verlust an Lebensqualität. Er beeinflusst Verhaltensweisen wie Kratzen, Reizbarkeit oder sozialen Rückzug und kann zu sichtbaren Hautläsionen führen oder diese verschlimmern. Infolgedessen kann sich Pruritus negativ auf soziale Interaktionen auswirken und sogar ein Ausgangspunkt für soziale Ängste und Stigmatisierung sein.

 

Zielsetzung:

  • Charakterisierung der psychosozialen Auswirkungen von chronischem Pruritus mit besonderem Augenmerk auf soziale Interaktion und Stigmatisierung.

  • Vergleich der psychosozialen Auswirkungen zwischen Patient*innen mit Psoriasis, die von Pruritus betroffen sind, und solchen, die nicht von Pruritus betroffen sind.

 

Studiendesign: Querschnittsstudie

 

Zielgruppe: Patient*innen mit Psoriasis mit (n = 50) und ohne (n = 50) Pruritus

 

Sponsor: Leo Pharma GmbH

 

Abgeschlossen: 2021

 

Publikationen:

Significance of chronic pruritus for intrapersonal burden and interpersonal experiences of stigmatization and sexuality in patients with psoriasis

Hintergrund: In Anbetracht der großen Anzahl von systemischen Medikamenten für Psoriasis basiert die klinische Entscheidung oft auf dem Psoriasis Area and Severity Index (PASI), der Body Surface Area (BSA) und dem Dermatology Life Quality Index (DLQI). Im Einklang mit dem Konzept der menschenorientierten Gesundheitsversorgung und der ganzheitlichen Definition von Gesundheit durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollten Behandlungsentscheidungen jedoch nicht nur auf harten klinischen Messwerten wie dem PASI beruhen, sondern auch auf den Präferenzen und Werten der Patient*innen. Daher ist ein gemeinsamer Entscheidungsfindungsprozess zwischen Ärzt*in und Patient*in unerlässlich. Bei der gemeinsamen Entscheidungsfindung informiert der Arzt/die Ärztin den Patienten/die Patientin über die verfügbaren Optionen auf der Grundlage der besten medizinischen Erkenntnisse, und der Patient/die Patientin kommuniziert seine/ihre Bedürfnisse und Präferenzen, was eine optimale evidenzbasierte und patientenorientierte Entscheidung und Patientenversorgung ermöglicht. Ein solcher Prozess ist besonders wichtig bei vulnerablen Patientengruppen wie Frauen im gebärfähigen Alter und im Falle der Verfügbarkeit mehrerer Behandlungsoptionen.

 

Zielsetzung:

  • Charakterisierung der spezifischen Patientenbedürfnisse von Frauen im gebärfähigen Alter im Zusammenhang mit der Psoriasis-Behandlung.

  • Bewertung der Auswirkungen der Psoriasis auf psychosoziale Faktoren der Patientenbelastung, insbesondere Selbstwahrnehmung, wahrgenommene Stigmatisierung und soziale Beeinträchtigung bei Frauen im gebärfähigen Alter.

  • Ermittlung der Wechselwirkung zwischen dem gebärfähigen Alter und der von den Patienten wahrgenommenen Stigmatisierung, sexuellen Funktionsstörungen, Selbstwahrnehmung, Entstellung/Körperbild und sozialen Beeinträchtigungen.

  • Es soll zudem untersucht werden, wie sich die Belastung und die Bedürfnisse der Patienten auf die Notwendigkeit einer medikamentösen Behandlung speziell im gebärfähigen Alter auswirken.

 

Studiendesign:

  • Querschnittstudie

  • Nicht-interventionell

  • Fokusgruppen

  • Quantitative und qualitative Analysen

 

Zielgruppe: Frauen im gebärfähigen Alter (18-45 Jahre) mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis

 

Sponsor: UCB 

 

Laufzeit: September 2021 – Dezember 2022

Hintergrund: Patient*innen mit Psoriasis im Genitalbereich erleben häufig erhebliche Beeinträchtigungen der Lebensqualität, höhere Raten von Depressionen, sexuelle Funktionsstörungen, geringere sexuelle Aktivität, vermindertes sexuelles Verlangen, Vermeidung sexueller Beziehungen und Verschlimmerung der Symptome nach sexueller Aktivität. Die Beeinträchtigung des sexuellen Erlebens lässt sich sowohl durch körperliche Auswirkungen, wie Rissbildung oder Schmerzen, als auch durch psychosoziale Auswirkungen, wie Scham und Gefühle der Stigmatisierung, erklären.

 

Zielsetzung:

  • Charakterisierung der Krankheitslast von Patient*innen mit Psoriasis mit und ohne Läsionen im Anogenitalbereich und Beschreibung ihrer soziodemografischen und klinischen Profile.

  • Bewertung des Zusammenhangs mit einem breiten Spektrum psychosozialer Variablen aus Sicht der Patient*innen, insbesondere Bedürfnisse, wahrgenommene Stigmatisierung, Bewältigung und sexuelle Funktionsfähigkeit. 

 

Studiendesign:

  • Querschnittstudie

  • Nicht-interventionell 

 

Zielgruppe: Patient*innen mit Psoriasis vom Plaque-Typ oder intertriginöser Psoriasis, die zum ersten Mal eine Behandlung in der Routineversorgung suchen (n = 500)

 

Sponsor: Eli Lilly

 

Laufzeit: Juni 2020 – Dezember 2022